DDoS – Geballte Bedrohung für das Netzwerk. 

 

In unserer digitalisierten Geschäftswelt gehören DDoS-Attacken zu einer der größten Bedrohungen für die IT-Infrastruktur von Unternehmen. DDoS-Angriffe können Websites, Anwendungen und ganze Netzwerke lahmlegen und zu erheblichen finanziellen Verlusten und Reputationsschäden führen. Wir erklären, was DDoS ist und warum es so gefährlich ist. Außerdem geben wir Tipps und Handlungsempfehlungen, wie sich Unternehmen vor DDoS-Angriffen schützen können. 

Was sind DDoS Attacken und wie funktionieren sie?

 

DDoS-Attacken (Distributed Denial-of-Service) sind Cyberangriffe, die darauf abzielen, einen Server, eine Website oder ein Netzwerk zu überlasten, sodass diese nicht mehr für legitime Nutzer erreichbar sind.

Bei einer DDoS-Attacke wird eine große Menge an Anfragen oder Datenverkehr gleichzeitig an ein Zielsystem gesendet, in der Regel über ein Netzwerk aus vielen verschiedenen Geräten (ein sogenanntes Botnetz). Da die Angriffe von tausenden oder sogar Millionen infizierter Geräte weltweit kommen, ist es schwierig, legitime Anfragen von böswilligem Traffic zu unterscheiden.

Die Folgen eines Angriffes sind:

  • Serverüberlastung: Der Server oder die Anwendung kann die Vielzahl von Anfragen nicht verarbeiten und wird langsamer oder stürzt ab.
  • Netzwerküberlastung: Die Netzwerkbandbreite wird vollständig ausgeschöpft, wodurch legitime Datenpakete nicht mehr durchkommen.
  • Dienstunterbrechung: Benutzer können nicht mehr auf Websites, Online-Dienste oder Applikationen zugreifen, was für Unternehmen zu Umsatzverlusten und Reputationsschäden führen kann.

DDoS-Attacken bewirken, dass Server und Netzwerke überlastet und Dienste nicht mehr verfügbar sind.

Die wesentlichen Arten von DDoS-Attacken.

 

Es gibt drei typische Arten von DDoS-Angriffen. Diese unterscheiden sich in ihrer Zielausrichtung, in der Ebene, auf der Sie angreifen und in dem Maß, in dem sie erfolgen.

  1. Volumenbasierte Angriffe:
  • Ziel: Überlastung der Bandbreite.
  • Beispiele: UDP-Flood oder ICMP-Flood - Der Angreifer sendet eine massive Anzahl von Datenpaketen an ein Ziel, um dessen Netzwerkressourcen zu überlasten.
  • Maß: Gbps (Gigabit pro Sekunde)
  1. Protokollbasierte Angriffe:
  • Ziel: Überlastung von Serverressourcen.
  • Beispiele: SYN-Flood – Der Angreifer nutzt eine Schwachstelle in der TCP-Verbindungsaushandlung aus.
  • Maß: PPS (Pakete pro Sekunde)
  1. Applikationsbasierte Angriffe:
  • Ziel: Angriffe auf spezifische Anwendungen oder Dienste.
  • Beispiele: HTTP-Flood - Der Angreifer sendet eine große Menge an scheinbar legitimen HTTP-Anfragen an die Zielwebsite.
    DNS-Amplifikation - Das Domain Name System (DNS) wird ausgenutzt, um eine massive Datenflut an das Zielsystem zu senden.
  • Maß: Anfragen pro Sekunde

Ziele und Motivation hinter DDoS-Attacken.

 

Hinter DDoS Attacken stecken Cyberkriminelle, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Neben materiellen Absichten können auch politisch orientierte Angriffe dahinterstecken.   

Sabotage: Ziel ist es, Systeme lahmzulegen, um den Betrieb eines Unternehmens zu stören.

Erpressung: Cyberkriminelle stellen Lösegeldforderungen, um einen geplanten DDoS-Angriff zu verhindern (Ransom-DDoS).

Wettbewerbsschädigung: Ein gezielter DDoS-Angriff auf Konkurrenten, um diesen zu schaden (DDoSaaS*).

Hacktivismus: Cybercrime verfolgt oft politische oder ideologische Ziele, um dem gesamten System zu schaden.

Testen von Sicherheitsgrenzen: Angreifer wollen Schwachstellen aufdecken, um auf Gefahren aufmerksam zu machen.

*DDoS hat sich bereits zu einem Geschäftsmodell entwickelt, bei dem DDoS-Angriffe als Dienstleistung angeboten werden. Diese DDoSaaS Dienste ermöglichen es Nutzern, DDoS-Angriffe auf ein Ziel durchzuführen, ohne tiefgehende technische Kenntnisse zu benötigen. Anbieter von DDoSaaS stellen dafür Tools oder Botnetze zur Verfügung, mit denen Angreifer gezielt Server, Netzwerke oder Webseiten mit massiven Mengen an Datenverkehr überfluten können, um die Dienste des Ziels lahmzulegen.  

DDoS Angriffsabwehr

Warum ist DDoS-Schutz so wichtig?

 

Die vorangegangenen Ausführungen verdeutlichen, dass DDoS-Schutzmaßnahmen heute zu den Standard-IT-Sicherheitsvorkehrungen zählen sollten. Für viele Unternehmen gehört ein Ausfall von IT-Systemen heutzutage zu den gefährlichsten Bedrohungen. Und auch wenn ein kurzer Ausfall auf den ersten Blick nicht dramatisch klingt, sind die Wiederherstellungsmaßnahmen oft mit hohem Aufwand verbunden und noch Monate später spürbar.

Der Einsatz von DDoS-Schutz kann für Unternehmen folgendes bedeuten:  

Verfügbarkeit sicherstellen: Ein erfolgreicher DDoS-Angriff kann die Erreichbarkeit von Diensten und Websites für Kunden und Mitarbeiter stören. Ein effektiver Schutz sichert den reibungslosen Betrieb und verhindert Ausfallzeiten.
Unternehmensressourcen schützen: Unternehmen investieren erheblich in ihre IT-Infrastruktur. DDoS-Schutzlösungen bewahren diese Investitionen vor gezielten Angriffen.
Reputationsschutz: In der heutigen vernetzten Welt sind Ausfälle und Sicherheitsprobleme schnell öffentlich. DDoS-Angriffe können das Vertrauen von Kunden und Partnern erschüttern. Ein robustes Schutzsystem stärkt das Vertrauen in die IT-Sicherheit des Unternehmens.
𝗞𝗼𝘀𝘁𝗲𝗻𝗲𝗳𝗳𝗶𝘇𝗶𝗲𝗻𝘇: Die Kosten eines DDoS-Angriffs – von Umsatzeinbußen bis hin zu IT-Kosten für die Wiederherstellung – übersteigen bei Weitem die Investition in präventiven Schutz.

Die 5 effizientesten Schutzmaßnahmen vor DDoS-Attacken.

 

Ob Unternehmen sich ausreichend vor Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS) schützen, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Branche, die Größe des Unternehmens, das Risikobewusstsein und die eingesetzten Technologien. Hier sind fünf Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um sich gegen die Angriffe abzusichern:

  1. Content Delivery Networks (CDNs): Entlasten Sie Ihre Server durch verteilte Netzwerke.
  2. Load Balancer: Verteilen Sie den Datenverkehr auf mehrere Server.
  3. Firewall und Intrusion Detection Systems (IDS): Diese erkennen und blockieren verdächtigen Traffic.
  4. Netzwerküberwachung: Durch die durchgängige Überwachung des Netzwerkes können Anomalien frühzeitig erkannt werden.
  5. DDoS-Schutz-Dienste: Anbieter wie PŸUR Business bieten Lösungen zur Abwehr von DDoS-Angriffen an.

Fazit.

 

DDoS-Attacken gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Angriffen im Internet. Sie erfordern keine komplexen Techniken, können jedoch verheerende Auswirkungen haben. Entsprechende Schutzmaßnahmen sind für Unternehmen und Organisationen unerlässlich. Viele Unternehmen treffen bereits Maßnahmen, um sich gegen DDoS-Angriffe zu schützen, doch nicht alle tun dies ausreichend. Während große Organisationen oft gut vorbereitet sind, bleibt bei KMUs und weniger digitalisierten Branchen Nachholbedarf. Angesichts der wachsenden Bedrohungslage ist es jedoch essenziell, dass Unternehmen ihre Abwehr kontinuierlich an neue Risiken und Technologien anpassen.